Nachbetrachtung Workshop 8.10.08

OVB 13.10.2008 «Sich selber ernst nehmen» 

Waldkraiburg
- Er war das einzige männliche Wesen im Kreis der Frauen um die Unternehmensberaterin Petra Janeczka, die sich im Haus der Kultur zu einem Workshop über ihre Situation in leitender Position eines Betriebes zusammengefunden hatten. Doch für Dr.Andreas Holzapfel vom Gewerbeverband Mühldorf blieb an diesem Abend nur die Begrüßung.

Dann waren die Frauen ganz unter sich, um über Probleme ihrer Doppel- und sogar Dreifachbelastung als Unternehmerin, Hausfrau und Mutter zu kommunizieren und Hilfestellung zu erhalten. Petra Janeczka verstand es, ihnen zunächst bewusst zu machen, was die Frauen bei ihren Tätigkeiten antreibt, ihr Denken und Handeln beeinflusst. Sie sollten ihre Stärken erkennen lernen und die richtigen Aufgaben für sich herausfinden. Dies sei der entscheidende Schlüssel, um zufrieden und erfolgreich zu werden.

Der Schlüssel zum Glück

Als es darum ging, seinen Ist-Zustand festzuhalten, musste man ehrlich abschätzen, ob etwa beim Job das Funktionieren im Vordergrund stehe, auch ob man ausreichend entlohnt werde für seine Tätigkeit. Dem eigenen Ich auf der Spur war man beim Beantworten der Frage: Wieso bin ich, wie ich bin? Dabei kam zum Vorschein, dass die meisten nicht nur von Erziehung, Umfeld und Erfahrung geprägt sind, sondern dass uns auch ein Verhaltenscodex sehr stark mitbestimmt.

Um seine «Dienstleistungsfähigkeit» zu steigern, wie es Petra Janeczka formulierte, sei es unumgänglich, auf die innere Stimme zu hören, sich immer wieder die Zeit zu nehmen, «damit es mir gut geht», sich nicht zu sehr vom Denken der anderen beeinflussen zu lassen, öfter einmal «nein» zu sagen und «die Leute mit ihren eigenen Waffen zu schlagen».

Im regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch versuchte man zu unterscheiden zwischen Aufgaben, die man nicht so gerne erledigt, und solchen, die man voller Mut sogar weiter entwickeln sollte, weil sie Spaß machen und das Selbstvertrauen stärken. Dazu ist es sicher nötig, Aufgaben zu delegieren.

Um von der Doppelbelastung Beruf und Familie nicht zerrieben zu werden, muss man in kleinsten Schritten nach Veränderungen suchen. Denn besonders die Unternehmerin ist vorrangig verantwortlich für ihr eigenes Leben, damit aber auch für das Funktionieren des gesamten Betriebs. fis

Download pdf
zurück